Für viele ist es ein Schreckensszenario: Sie lassen den Wäschetrockner unbeaufsichtigt laufen und er gerät in Brand. Nach diversen Fernsehbeiträgen über die Brandgefahr durch Wäschetrockner sind viele verunsichert – Wie groß ist die Brandgefahr und wie kann man das Risiko für einen Brand minimieren? Ist die Angst begründet? Diese und weitere Fragen habe ich hier versucht zusammenzufassen und zu beantworten.
Brandgefahr durch Wäschetrockner: Wie groß ist die Gefahr wirklich?
Brandursachenermittlung ist Aufgabe der Kriminalpolizei. Leider führt diese anders als bei Verbrechen keine Brandursachenstatistik. Das IFS e.V. untersucht jährlich rund 1.500 Brände und erstellt auf dieser Grundlage eine Brandursachenstatistik. Etwa ein Drittel (32%) der jährlich rund 180.000 Brände in Gebäuden entsteht durch Elektrizität. Mit deutlichem Abstand auf Platz zwei folgt menschliches Fehlverhalten mit 17%.
Bei 15 Prozent der Bränden, die durch Elektrizität verursacht werden ist der Wäschetrockner die Brandursache und damit Platz 1. Die Waschmaschine folgt mit 6 Prozent erst auf Platz 4. In Panik geraten sollte man deshalb aber nicht. Bei 17 Millionen Wäschetrocknern in Deutschland ist der Anteil vergleichsweise gering. Außerdem ist zu bedenken, dass die Sicherheitsanforderungen in den letzten Jahren immer weiter gestiegen sind und die Wahrscheinlichkeit für einen Brand damit gesunken ist. Je älter ein Trockner ist und je schlechter eher gepflegt wurde desto höher das Brandrisiko.
Warum lösen Wäschetrockner so viele Brände aus?
Dass Wäschetrockner für so viele Brände verantwortlich sind liegt an einer Kombination verschiedener Faktoren. Häufig ist die Brandursache ein Kurzschluss im Gerät. Dieser kann entstehen wenn Staub oder Flusen auf elektrische Leiter und Bauteile gelangt. Auch der Kondensator ist eine häufige Brandursache, wenn dieser mit Staub und Flusen verunreinigt ist.
Die häufigsten Ursachen von Bränden durch Wäschetrockner
Die Hauptursache, warum insbesondere Trockner viele Brände auslösen ist die Kombination aus Feuchtigkeit, Flusen und großer Hitze. Das sind die drei Hauptfaktoren, die einzeln oder in Kombination brandgefährlich sein können.
- Flusenbildung: Bei jedem Trocknungsvorgang lösen sich kleine Textilfasern von der Wäsche, die sogenannten Flusen. Diese sammeln sich insbesondere im Flusensieb, aber auch in schwer zugänglichen Bereichen wie den Luftwegen, im Kondensator oder der Pumpe. Wenn diese Flusen nicht regelmäßig entfernt werden, sammeln diese sich auch schnell im Geräteinneren wie auf der Elektronik oder Heizelementen. Durch die Starke Hitze droht hier schnell eine Entzündung und damit ein Brand. Die regelmäßige Reinigung und Wartung ist daher sehr wichtig.
- Defekte oder überhitzte Elektronik: Wie bei allen elektrischen Geräten können auch Wäschetrockner aufgrund von defekten, abgenutzten Bauteilen oder Kurzschlüssen Brände auslösen. Besonders kritisch sind ältere Geräte, die nicht regelmäßig gewartet werden. Undichtigkeiten und damit Feuchtigkeit im Bereich der Elektronik, aber auch undichte Luftwege und Flusen im Geräteinneren führen schnell zum Brand. Bei Defekten und Fehlfunktionen sollte daher immer eine fachgerechte Reparatur erfolgen.
- Falsche Nutzung: Eine unsachgemäße Bedienung eines Wäschetrockners kann ebenfalls zu Bränden führen. Beispiele dafür sind das Trocknen von Textilien, die leicht entzündliche Rückstände von Ölen, Fetten oder Lösungsmitteln enthalten. Aber auch das Überfüllen des Trockners ist eine Gefahr. Wichtig ist auch Programme niemals abzubrechen. Wird ein Programm beendet läuft es bei den meisten Geräten einige Minuten weiter. Dabei wird die Wäsche abgekühlt. Wird die heiße Wäsche während des Trocknungsvorgang einfach liegen gelassen, droht eine Selbstentzündung.
- Mangelnde Belüftung: Ein schlechter Luftstrom durch blockierte Lüftungsöffnungen oder Schäden an der Abluftleitung kann zur Überhitzung führen. Besonders bei Ablufttrocknern ist eine intakte und gut gewartete Abluftleitung essenziell. Achten Sie darauf, dass der Abluftschlauch frei und nicht blockiert ist. Bei Kondenstrocknern müssen die Abluftwege immer frei sein, legen Sie keine Teppiche vor das Gerät oder stellen den Wäschekorb davor ab.
- Aufstellung des Gerätes: Achten Sie darauf, bei der Aufstellung die Hinweise in der Bedienungsanleitung einzuhalten. Dabei sind insbesondere die Abstände zur Rückwand wichtig, da hier enorm viel Hitze entsteht. Auch die Luftwege müssen immer frei sein. Meistens sind die Luftwege (zu- und abführend) an der Front. Diese dürfen nicht zugestellt werden. Auch sollten keine hohen Teppiche davor liegen. Bei Auffangwannen sollte man darauf achten, dass diese nicht die Luftwege blockieren. Ggf. sollten Sie Ihren Wäschetrockner bei Nutzung einer Auffangwanne auf zusätzliche Füße stellen.
- Verwendung von Mehrfachsteckern: Wäschetrockner haben eine hohe Leistungsaufnahme. Insbesondere bei alten Geräten kann die Stromaufnahme bis zu 16A betragen. Das ist zu viel für die meisten Mehrfachsteckdosenleisten. Schließen Sie Ihren Trockner wenn möglich immer direkt an einer fest installierten Steckdose an. Bei Verwendung von Verlängerungskabeln achten Sie darauf, dass diese von hoher Qualität und für 16A ausgelegt sind. Auch sollten Sie niemals Mehrfachsteckdosenleisten mit mehreren Geräten belegen, neben dem Wäschetrockner. Hier droht eine Überlastung und damit ein Brand der Verlängerungsleitung oder Steckvorrichtungen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Kombination aus großer Hitze, Feuchtigkeit, Elektrizität und Staub/Flusen das Brandrisiko stark erhöhen. Es ist daher wichtig Wäschetrockner richtig aufzustellen und regelmäßig zu reinigen und zu warten. Insbesondere Flusensiebe und der Kondensator müssen regelmäßig gereinigt werden.
Wie lässt sich die Brandgefahr eines Wäschetrockners minimieren?
Das Risiko für einen Kurzschluss und Brand lässt sich nicht völlig ausschließen. Mit den richtigen Maßnahmen lässt es sich aber auf ein Minimum reduzieren.
- Lassen sie den Wäschetrockner nicht unbeaufsichtigt laufen, z.b. wenn Sie das Haus verlassen
- Der Raum in dem der Wäschetrockner aufgestellt ist sollte über einen Rauchmelder verfügen. Die Brände entstehen im Inneren und sind meist erst zu sehen wenn das Gerät im Vollbrand steht (hierfür braucht es im Schnitt 4,5 Minuten)
- Achten Sie auf technische Defekte am Gerät! Defekte Anschlusskabel/-stecker, defekte Bauteile, Schalter, defekte Flusensiebe oder ähnliches
- Lesen Sie die Bedienungsanleitung! Beachten Sie die Hinweise zur Aufstellung und Verwendung des Wäschetrockners
- Reinigen Sie unbedingt die Flusensiebe, im Idealfall nach jeder Nutzung. Sind diese Verstopft sinkt nicht nur die Effizienz, es steigt auch die Brandgefahr stark an.
- Reinigen Sie in regelmäßigen Abständen auch das Innenleben und den Kondensator. Hinweise hierzu finden sich in der Bedienungsanleitung.
- Achten Sie unbedingt darauf, dass die Lüftungsschlitze frei bleiben und Abstände zur Rückseite und den Seiten eingehalten werden. Außerdem sollte ein Trockner nicht auf Teppichböden aufgestellt werden.
- Schalten Sie Wäschetrockner nicht über Zeitschaltuhren oder schaltbare Steckdosen aus. Das Programm muss immer vollständig beendet werden. Wird der Trocknungsvorgang zu früh abgebrochen ist die Wäsche möglicherweise noch nicht wieder abgekühlt – es besteht die Gefahr der Selbstentzündung.
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Was tun im Brandfall?
Sollte es zu einem Brand kommen, ist richtiges und schnelles Handeln entscheidend um Sachwerte aber insbesondere Leben zu schützen. Die Sicherheit von Personen hat immer oberste Priorität, begeben Sie sich nicht in Gefahr oder versuchen eigenmächtig Löschversuche, wenn dies nicht mehr Gefahrlos möglich ist.
- Gerät ausschalten: Sollte es noch ein Entstehungsbrand oder leichte Rauchentwicklung sein, dann ziehen Sie den Stecker des Wäschetrockners, falls dies noch gefahrlos möglich ist.
- Feuer löschen: Sollte dies noch gefahrlos möglich sein, versuchen Sie einen kleinen Brand noch selbst einzudämmen oder zu löschen. Verwenden Sie einen geeigneten Feuerlöscher oder eine Feuerlöschdecke. Versuchen Sie niemals, einen elektrischen Brand mit Wasser zu löschen, trennen Sie im Idealfall das Gerät vorher vom Strom. Entweder durch ziehen des Netzsteckers oder abschalten der Schutzeinrichtungen (RCD oder LS-Schalter).
- Räume verlassen: Bringen Sie sich und andere Hausbewohner schnellstmöglich in Sicherheit und rufen Sie umgehend die Feuerwehr. Sollte es bereits zu einer starken Rauchentwicklung oder einem größeren Brand gekommen sein hat dies absolute Priorität vor eigenen Löschversuchen.
- Türen schließen: Schließen Sie wenn noch möglich und keine starke Verrauchung in der Wohnung nach Verlassen des Raumes alle Türen, um die Ausbreitung des Feuers zu verlangsamen.
- Safety First!: Oberste Priorität hat Ihre eigene Sicherheit und die Ihrer Mitbewohner. Verlassen Sie schnellstmöglich das Haus, unternehmen Sie Löschversuche nur dann, wenn sie durch eine Ausbreitung des Feuers nicht riskieren, dass ihr Fluchtweg abgeschnitten wird.
Fazit: Brandgefahr durch Wäschetrockner
Die Brandgefahr von Wäschetrocknern wird oft unterschätzt, obwohl diese Geräte eine häufige Brandursache darstellen. Durch eine ordnungsgemäße Nutzung, regelmäßige Reinigung und Wartung sowie die richtige Aufstellung des Wäschetrockners können jedoch viele Gefahrenquellen effektiv minimiert werden. Verbraucher sollten sich der Risiken bewusst sein und vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Letztlich gilt: Ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit elektrischen Geräten ist der Schlüssel zu mehr Sicherheit im Haushalt. Das betrifft nicht nur Wäschetrockner. Auch sollte man sich im Vorfeld Gedanken über Feuerlöscher, Löschdecken und Fluchtwege machen.
Weitere Informationen und Hinweise
- Feuerwehrverband Baden-Würtemberg: Verhalten im Brandfall
- Deutscher Feuerwehrverband: FACHEMPFEHLUNG „VERHALTEN IM BRANDFALL“
- Siemens Hausgeräte: Optimale Gerätepflege für Wäschetrockner
- Beko: 8 Wartungstipps zur Verlängerung der Lebensdauer des Trockners
- Bosch Home: Wäschetrockner reinigen – Sechs Schritte
- Bauknecht: Trockner reinigen: Darauf müssen Sie achten