Kleine Kinder und Strom sind eine gefährliche Kombination. Sobald Babys und Kleinkinder beginnen die Welt zu entdecken, wollen sie alles ausprobieren, anfassen oder sich in den Mund stecken. Dabei ist ein Bewustsein für Gefahren häufig noch nicht vorhanden. Elektrischer Strom stellt hier ein besonderes Risiko dar: Er ist weder sichtbar, noch hört oder riecht man ihn. Doch Strom ist tödlich und Babys und Kinder sind besonders gefährdet. In diesem Artikel erfährst du:
- Wieso eine kindersichere Elektroinstallation so wichtig ist
- Wie Smart Home dabei helfen kann, dein Zuhause kindersicherer zu machen
- Welche technischen Lösungen sich bewährt haben und welche unnötig sind
Warum ist eine kindersichere Elektroinstallation so wichtig?
Wenn kleine Kinder zu großen Entdeckern werden und ihre Welt erforschen, kann es schnell zu Unfällen kommen – sogar im eigenen Zuhause. Kinder sind neugierig, sie wollen alles erforschen, anfassen, erleben und ausprobieren. Steckdosen, Kabel, Schalter oder Steckdosenleisten mit leuchtendem Schalter können sie magisch anziehen. Zu den häufigsten Risiken gehören dabei:
- Einführen von Gegenständen in Steckdosen
- Herausziehen von Kabeln und Netzteilen
- Umkippen oder Verletzungen an Elektrogeräten wie Heizlüfter, Toaster, Aktenvernichter
- Stolpern über Kabel
- In den Mund nehmen von Kabeln wie Handyladekabel
👉 Smart Home setzt genau hier an: Geräte sind nur dann aktiv mit Strom versorgt, wenn sie gebraucht werden
Smarte Steckdosen: Die Basis für mehr Sicherheit
Eine einfache aber effektive Möglichkeit für mehr Sicherheit zu sorgen sind Smarte Steckdosen. Mit ihnen lässt sich die Stromversorgung zu elektrischen Geräten jederzeit ein- und ausschalten. Im Gegensatz zu normalen Steckdosenleisten besteht hier die Möglichkeit, das Schalten an der Steckdose selbst zu unterbinden. Somit ist ein Einschalten nur per App oder externem Schalter möglich. Auch Zeitpläne lassen sich problemlos programmieren.
❗ Wichtiger Hinweis: ❗ Viele Smart Home Steckdosen schalten nur einpolig. Je nach dem wie rum ein entsprechender Adapter eingesteckt ist, wird entweder der Neutralleiter oder der Außenleiter geschaltet. Bei offenen Steckdosen besteht also weiterhin eine Gefahr beim Einführen von Gegenständen. Diese bieten sich daher nur zum Abschalten von Geräten an. Alternativ sollte beim Kauf auf zweipolig schaltende Steckdosen geachtet werden wie die Fritz! Dect 210 Steckdose.
Ganze Stromkreise oder Steckdosen über Smart Home schaltbar machen
Eine weitere Möglichkeit Steckdosen kindersicher zu machen ist das direkte Schalten von Stromkreisen oder Steckdosen per Smart Home. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten – Den Stromkreis komplett im Stromkreisverteiler zu schalten. Oder einzelne Steckdosen mithilfe eines Aktors zu steuern. Beides erfordert einen Eingriff in die Elektroinstallation. Aktoren für einzelne Steckdosen sind aber mit geringem Aufwand von einer Elektrofachkraft zu installieren. Dadurch lassen sich Steckdosen per App, Schalter oder Sprachsteuerung komplett Aus- und wieder Einschalten.
Bewegungs- und Präsenzmelder für mehr Sicherheit
Mithilfe von Bewegungsmeldern oder Präsenzmeldern kann man vieles im Smart Home automatisieren. Ein wichtiger Punkt ist das Schalten der Beleuchtung. So lässt sich beispielsweise die Beleuchtung im Flur oder Kinderzimmer automatisch schalten. Inbesondere Nachts kann man hiermit sehr gut ein Nachtlicht realisieren um Stürze im dunkeln zu vermeiden.
Bewegungs- und Präsenzmelder lassen sich jedoch auch für andere Szenarien einsetzen: Richtig platziert ist es möglich, dass nur Menschen ab einer gewissen Körpergröße erfasst werden. So könnte man beispielsweise realisieren, dass bestimmte Steckdosen oder Geräte automatisch eingeschaltet werden, wenn ein Erwachsener im Raum ist, während ein Kind vom Melder nicht erfasst wird.
Nachtlicht per Bewegungs- oder Präsenzmelder realisieren
Das Thema Nachtlicht kommt immer wieder auf, wenn es um die Ausstattung eines Kinderzimmers geht. Hier gibt es viele fertige Lösungen zu kaufen. Eine Alternative stellen Präsenz- und Bewegungsmelder dar. Hiermit lässt sich Licht automatisiert steuern. Dabei ist es denkbar das Licht am Abend/bei Dämmerung nur ein- und auszuschalten. Ab der Schlafenszeit könnte dann auf einen Nachtmodus umgestellt werden. In diesem könnte man dann das Licht beim einschlafen und ausschalten langsam herunter dimmen. Und umgekehrt beim nächtlichen Aufstehen nur gedimmt einschalten.

Eine gerne genutzte Möglichkeit ist hierfür die Montage eines Bewegungsmelders unterhalb des Bettes. So kann sich das Kind Nachts im Bett bewegen ohne, dass der Melder ausgelöst wird. Steht es jedoch aus dem Bett auf, schaltet sich das Nachtlicht über einen Bewegungsmelder ein.
Neben einem Nachtlicht können auch Orientierungsleuchten sinnvoll sein. Diese gibt es entweder als Stecker für die Steckdose oder bereits als Orientierungslicht in die Steckdose integriert.
Rauchmelder: Gefahren durch Feuer frühzeitig erkennen
Jedes Jahr kommt es in Deutschland zu 220.000 Wohnungsbränden. Dabei werden täglich zwischen drei und vier Bränden durch Kinder ausgelöst. Gerade beim Thema Feuer ist Zeit der entscheidende Faktor – im Schnitt hat man 90 Sekunden vom Entstehen eines Brandes bis das Feuer so groß geworden ist, dass man es mit eigenen Mitteln nicht mehr gelöscht bekommt und sich in Lebensgefahr befindet.
Rauchmelder sind daher mittlerweile in allen Bundesländern Pflicht. Dabei unterscheidet sich jedoch je nach Bundesland die Forderung, in welchen Räumen Rauchwarnmelder zu installieren sind. Allen gemein ist jedoch die Pflicht von Rauchwarnmeldern in Schlaf- und Kinderzimmern sowie Fluchtwegen.
Meine dringende Empfehlung ist jedoch immer: Kein Raum ohne eigenen Rauchwarnmelder! Egal ob Schlafzimmer, Kinderzimmer, Wohnzimmer oder Abstellkammer – ein Brand sollte überall und jederzeit zuverlässig erkannt und gemeldet werden. Installieren Sie daher Rauchmelder in jedem Raum.
Vernetzte Rauchmelder ermöglichen eine zuverlässige Alarmierung im gesamten Haus, auch wenn nur ein Rauchmelder beispielsweise im Keller anschlägt. Bei Smarten Rauchmeldern ist außerdem eine Alarmierung aufs Handy möglich sowie weitere Einbindung ins Smart Home: Das Einschalten von Beleuchtung, öffnen von elektrischen Rollläden oder das Abschalten von Lüftungsanlagen kann damit sehr einfach realisiert werden.
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