Stromzähler

Fragwürdige „Stromsparfilter“: Warum Voltbox mehr kostet als spart

Die Energiepreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen und viele Haushalte versuchen Energie zu sparen. Da klingt es zu schön um wahr zu sein: Kaufen, einstecken, Strom sparen. Das zumindest verspricht Voltbox. Ein Gerät, das an einen W-LAN Repeater erinnert und einfach in eine beliebige Steckdose gesteckt wird. Für den Preis von 59 EUR soll Voltbox die Stromrechnung um bis zu 90% reduzieren können. Bereits hier sollte jedem klar sein, dass es hierbei nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Doch was genau steckt hinter der viel umworbenen Voltbox? Erfahre hier was man von diesem Gerät erwarten kann – und was nicht.

„Bahnbrechende Stromstabilisierungstechnologie“?!

So lautet eines der vielen Versprechen, mit denen der Hersteller seine Voltbox anpreist. Neben dieser bahnbrechenden Stromstabilisierungstechnologie soll die Voltbox Blindleistung kompensieren, den Stromfluss im Haus stabilisieren und die Effizienz erhöhen. Desweiteren soll man weniger künstlicher elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt sein. Mit „fortschrittlichen Kondensatoren“ sollen schädliche Stromspitzen eleminiert werden, die deine Elektrogeräte schädigen können.

Den meisten Menschen mit ein bisschen technischem Verständnis wird bereits jetzt klar sein, dass ein solches Gerät diese Versprechen kaum erfüllen kann.

Erfahren Sie, weshalb Stromversorger Angst vor diesem bahnbrechenden Gerät haben, das Ihre Stromrechnung um bis zu 90% senkt

(Headline bei Voltbox)

Gehen wir hier also der Frage nach, weshalb Stromversorger solche Angst vor einem Gerät haben, dass so klein und unscheinbar ist.

Voltbox ist ein kleines, kompaktes, erschwingliches und einfach zu bedienendes Einsteckgerät, das verhindert, dass unnötiger Strom in die elektrischen Leitungen gelangt und das Netzwerk überlastet.

Geräte ziehen aufgrund von Ineffizienzen und Rauschen auf der Sinuswelle immer mehr Strom, als sie zum Betrieb benötigen.

Voltbox reduziert dieses Rauschen und verringert damit die Menge an verschwendetem Strom. Das Gerät ändert nicht, was der Zähler anzeigt, und entzieht auch keinen zusätzlichen Strom, sondern nutzt die Energie nur effizienter, so dass weniger davon benötigt wird.

Elektromagnetische Strahlung, Spannungsspitzen

Die Voltbox verspricht elektromagnetische Strahlung und Spannungsspitzen zu reduzieren. Doch dies ist alleine schon aufgrund der Bauart unmöglich. Neben Radiowellen oder Licht finden wir elektromagnetische Strahlung auch entlang von Stromleitungen oder elektrischen Geräten. Je höher die Stromstärke desto höher die Strahlung. Diese lässt sich aber nicht durch ein zusätzliches Gerät verhindern. Möglich wäre lediglich diese Strahlung abzuschirmen z.b. mit abgeschirmten Leitungen.

Das verringern von Spannungsspitzen wäre theoretisch möglich. Allerdings ist die Voltbox hierfür ebenfalls ungeeignet, nicht zuletzt da sie über keinen PE-Anschluss verfügt. Um seine elektrischen Geräte vor Überspannungen zu schützen sollte man daher Überspannungsschutzgeräte verwenden. Diese sind in Neuanlagen heute Vorschrift, lassen sich aber auch durch Zwischenstecker nachrüsten.

Strom sparen durch Blindleistungskompensation?

Die Hersteller versprechen weiter, dass die Voltbox bis zu 90% Stromkosten einspart. Erreichen will man das, indem man den Strom effizienter nutzt. Laut Hersteller gibt es im Stromnetz einen Stromanteil, der als eine Art Rauschen das Stromnetz unnötig belastet. Diese Energie will die Voltbox effizienter nutzen in dem die Blindleistung kompensiert wird. So viel vorweg: Diese Blindleistung gibt es wirklich. Einen Einfluss auf unsere Stromrechnung hat sie jedoch nicht.

Was ist Blindleistung?

Unser Stromnetz nutzt Wechsel- bzw. Drehstrom mit einem sinusförmigen Verlauf. Bei diesen Wechselströmen gibt es neben der Wirkleistung auch die sogenannte Blindleistung. Wie der Name schon erahnen lässt bezeichnet die Wirkleistung den Leistungsanteil, der tatsächlich wirksam ist. Ein einfaches Beispiel für Wirkleistung ist die Glühbirne. Hier wird ein Draht von Strom durchflossen und dabei zum Glühen gebracht. Die elektrische Energie wird in Licht- und Wärmeenergie umgewandelt, die elektrische Energie „wirkt“ also. Dann gibt es Geräte, die neben der Wirkleistung auch einen Blindleistungsanteil haben, beispielsweise Motoren oder Leuchtstofflampen. Vereinfacht gesagt wird dabei in Spulen oder Kondensatoren kurzzeitig Energie gespeichert und wieder abgegeben. Diese pendelt dadurch im Stromnetz hin und her, allerdings zeitlich versetzt zur „normalen“ Sinuskurve der Wirkleistung. Den Namen Blindleistung trägt sie, da diese Leistung keinerlei nutzen hat. Außerdem ist sie für normale Stromzähler nicht messbar.

Was bedeutet das für die Voltbox?

Es ist zwar richtig, dass es diese Blindleistung gibt. Im privaten Bereich hat diese aber keinerlei Bedeutung. Zum einen wird sie von normalen Stromzählern gar nicht erfasst, da diese nur Wirkleistung erfassen. Zum anderen wäre die Voltbox viel zu klein um eine nennenswerte Blindleistungskompensation zu erreichen.

Außerdem müssen elektrische Geräte mit einer Leistungsaufnahme ab 75 Watt, die nicht-sinusförmige Ströme aufnehmen seit 2001 bereits ab Werk mit einer Power-Factor-Correction ausgestattet sein, welche die Blindleistung reduzieren soll.

Fazit zur Voltbox

Abschließend lässt sich ganz klar feststellen, dass es sich bei der Voltbox lediglich um schöne Werbeversprechen und Geldmacherei handelt. Man könnte es auch drastischer ausdrücken und es Betrug und Abzocke nennen. Hier werden viele schöne Versprechnungen gemacht, die in keinster Weise der Realität entsprechen. Ich kann daher nur jedem Raden die Finger von diesen Geräten zu lassen.

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Sinnvolle Tipps zum Strom sparen im Haushalt

Die Energiepreise sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen, und viele Haushalte suchen nach Möglichkeiten, ihren Stromverbrauch dauerhaft zu senken. Wie du jetzt gelernt hast, sind  Stromsparfilter und andere dubiose Gadgets keine sinnvolle Lösung zum Strom sparen. Doch wie lässt sich nun sinnvoll Energie Sparen? Energiesparen bedeutet nicht automatisch Verzicht oder Komforteinbußen – vielmehr geht es darum, bewusster mit Energie umzugehen und moderne Technik sinnvoll einzusetzen. Im Folgenden findest du praxisnahe Tipps, die dir helfen können, im Alltag bares Geld zu sparen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.

1. Beleuchtung optimieren

Bis vor einigen Jahren war die Beleuchtung tatsächlich einer der einfacheren Wege, Strom im Haushalt zu sparen. Die Umstellung auf energieeffiziente Beleuchtung hatte großes Sparpotential, da Glühbirnen und Halogenlampen wahre Stromfresser sein können. Moderne LED-Lampen benötigen bis zu 90 % weniger Energie, halten deutlich länger und sind in allen Helligkeitsstufen und Lichtfarben verfügbar. Da mittlerweile kaum noch Leuchtmittel außer LED-Lampen im Einsatz sind, fällt diese Option als zusätzliche Möglichkeit quasi weg.

2. Stand-by-Verbrauch vermeiden

Viele Geräte wie Fernseher, Router, Drucker oder Spielkonsolen ziehen auch im Stand-by-Betrieb Strom. Ein moderner Haushalt hat oft zehn oder mehr solcher Geräte, die rund um die Uhr am Netz hängen. Hier lohnt es sich, schaltbare Steckdosenleisten oder smarte Zwischenstecker zu verwenden. Mit einem einzigen Klick oder per App lassen sich gleich mehrere Geräte komplett vom Netz trennen. Aufs Jahr gerechnet kannst du durchaus 50–100 € einsparen, je nach persönlichen Gewohnheiten.

3. Kühlschrank und Gefriertruhe optimal betreiben

Kühlgeräte gehören zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt, da sie rund um die Uhr laufen und vergleichsweise viel Energie benötigen. Achte daher auf die richtige Temperatur: Für den Kühlschrank reichen 7 °C, im Gefrierfach genügen –18 °C. Jede zusätzliche Kühlstufe erhöht den Verbrauch deutlich. Auch die richtige Platzierung ist wichtig: Steht der Kühlschrank neben Herd oder Heizung, muss er mehr Energie aufwenden. Regelmäßiges Abtauen des Gefrierfachs und saubere Lüftungsgitter an der Rückseite tragen ebenfalls zu mehr Effizienz bei. Häufig kann sich sogar die Anschaffung eines energieeffizienten Neugerätes lohnen, vorallem bei sehr uneffizienten Altgeräten.

4. Waschmaschine und Trockner richtig einsetzen

Beim Waschen gilt: Je niedriger die Temperatur, desto geringer der Stromverbrauch. In den meisten Fällen reicht es völlig aus, bei 30 oder 40 °C zu waschen. Moderne Waschmittel sind darauf abgestimmt und reinigen auch bei niedrigen Temperaturen zuverlässig. Verzichte, wenn möglich, auf den Wäschetrockner – er gehört zu den größten Stromfressern. Frische Luft und ein Wäscheständer sind die günstigsten Alternativen. Falls du dennoch einen Trockner nutzt, achte auf einen Wärmepumpentrockner mit hoher Energieeffizienz. Wäsche im Winter in der Wohnung Trocknen ist nicht ratsam, hier ist der Wäschetrockner die bessere Alternative.

5. Kochen und Backen effizient gestalten

Auch beim Kochen kannst du einiges an Energie sparen:

  • Verwende immer einen Topf mit passendem Deckel, damit keine Wärme entweicht.
  • Nutze die Restwärme von Herdplatten und Backofen, indem du sie ein paar Minuten vor Ende der Garzeit runterdrehst.
  • Nutze beim Backen die Umluftfunktion – sie spart bis zu 15 % Energie im Vergleich zu Ober-/Unterhitze.
  • Ein Wasserkocher erhitzt Wasser deutlich schneller und effizienter als der Herd.
  • Kleine Gewohnheitsänderungen summieren sich hier schnell zu spürbaren Einsparungen.

6. Warmwasserverbrauch senken

Die Warmwasserbereitung macht einen erheblichen Teil der Stromrechnung aus, vor allem wenn sie elektrisch über einen Durchlauferhitzer oder Boiler läuft. Dusche möglichst kurz und nutze Sparduschköpfe, die den Wasserverbrauch halbieren können. Auch beim Händewaschen reicht in den meisten Fällen kaltes Wasser völlig aus. Falls du elektrische Boiler nutzt, lohnt es sich, diese über Zeitschaltuhren nur dann laufen zu lassen, wenn tatsächlich Bedarf besteht.

7. Energiesparende Haushaltsgeräte anschaffen

Bei Neuanschaffungen solltest du unbedingt auf die Energieeffizienzklasse achten. Ein moderner Geschirrspüler oder eine Waschmaschine der Klasse A kann über die Jahre mehrere Hundert Kilowattstunden einsparen. Zwar sind effiziente Geräte in der Anschaffung oft etwas teurer, die Investition amortisiert sich jedoch durch die geringeren Betriebskosten. Ein zusätzlicher Tipp: Überlege genau, ob du bestimmte Geräte überhaupt benötigst – weniger Elektronik bedeutet automatisch weniger Verbrauch.

8. Eigenen Verbrauch messen und kontrollieren

Oft ist uns gar nicht bewusst, welche Geräte am meisten Strom fressen. Mit einem Energiekostenmessgerät, das du zwischen Steckdose und Gerät steckst, kannst du den tatsächlichen Verbrauch herausfinden.

9. Erneuerbare Energien und Eigenversorgung

Langfristig denken lohnt sich: Eine kleine Photovoltaikanlage auf dem Balkon oder Dach kann nicht nur den eigenen Strombedarf senken, sondern auch ein Stück Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen schaffen. Inzwischen gibt es sogar kompakte Balkonkraftwerke, die einfach in die Steckdose gesteckt werden können und bis zu 600 Watt liefern. Auch Solarleuchten für Garten oder Balkon sparen Strom und sind eine einfache Möglichkeit, die Stromrechnung weiter zu entlasten.

Strom und Licht im Garten: Planung, Installation und Sicherheit

Fazit

Strom sparen im Haushalt bedeutet vor allem, Gewohnheiten zu überdenken und moderne Technik gezielt einzusetzen. Von LED-Beleuchtung über effiziente Kühlgeräte bis hin zum bewussten Umgang mit Stand-by-Verbrauchern – die Möglichkeiten sind vielfältig. Bereits kleine Maßnahmen können in Summe große Wirkung entfalten und die Stromrechnung um mehrere Hundert Euro pro Jahr senken. Gleichzeitig leistest du einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz, indem du deinen CO₂-Ausstoß reduzierst.

Energie sparen ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess. Je mehr du dir deiner alltäglichen Routinen bewusst wirst, desto einfacher fällt es, dauerhaft Strom und Kosten zu senken.

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