Kondenswasser im Kühlschrank: Ursachen, Lösungen und Vorbeugung
Kondenswasser im Kühlschrank ist ein Problem, das viele Haushalte kennen. Neben beschlagenen Glasböden und Oberflächen von Lebensmitteln zeigt es sich insbesondere durch eine stark vereiste Rückwand im Kühlschrankinneren. Auch wenn dieses Problem zunächst harmlos erscheinen mag, kann es auf längere Sicht Hygieneproblem darstellen und sogar die Funktion des Geräts negativ beeinflussen. In diesem Artikel erklären wir, wie Kondenswasser im Kühlschrank entsteht, welche Folgen es haben kann und wie man es effektiv vermeiden oder beseitigen kann.
Was ist Kondenswasser?
Als Kondenswasser (auch Schwitz- oder Tauwasser genannt) bezeichnet man das Wasser, das sich an einer kühlen Oberfläche niederschlägt. Das passiert, wenn wasserdampfhaltige Luft auf eine Oberfläche trifft und dort unter den Taupunkt abgekühlt wird. Die Luft um uns herum enthält Wasser (in Wohnräumen im Durchschnitt zwischen 50 und 70%). Öffnen wir den Kühlschrank gelangt diese Luft in den Kühlschrank. Trifft die Luft auf die Oberflächen kühlt diese schlagartig ab und das Wasser in der Luft kondensiert an den Oberflächen. Da die Rückwand des Kühlschranks am kältesten ist schlägt sich das Kondenswasser dort am meisten nieder.
Welche Ursachen hat Kondenswasser im Kühlschrank?
Die Entstehung von Kondenswasser kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal ist es auch gar nicht so leicht eine Ursache ausfindig zu machen, häufig kommen auch mehrere Faktoren zusammen. Zu den häufigsten Ursachen für Kondenswasser im Kühlschrank gehören:
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Häufiges Öffnen der Kühlschranktür
Jedes Mal, wenn die Tür des Kühlschranks geöffnet wird, gelangt warme und feuchte Raumluft von außen in den Kühlschrank Innenraum. Diese Luft kühlt dort sehr schnell ab und schlägt sich an den Oberflächen des Kühlschrankes nieder. Kondenswasser an der Rückwand oder den Zwischenböden sind die Folge.
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Offene Lebensmittel ohne Abdeckung
Lebensmittel geben Feuchtigkeit an ihre Umgebung ab, insbesondere solche mit hohem Wassergehalt wie Obst oder Gemüse. Ohne Verpackung oder Behälter gelangt diese Feuchtigkeit in die Luft des Kühlschranks und kondensiert dort ebenfalls an den Oberflächen. Auch übrig gebliebene Speisen sind ein Problem.
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Defekte Dichtungen an Türen
Dichtungen gehören zu den Verschleißteilen. Durch häufiges Öffnen und Schließen der Kühlschranktür können diese verschleißen. Wenn die Dichtungen der Kühlschranktür nicht mehr richtig schließen, ist die Kühlschranktür nicht mehr luftdicht. So kann ständig warme und feuchte Luft eindringen. Dadurch dringt nicht nur feuchte Raumluft in das innere des Kühlschrankes, es sorgt auch für einen deutlich höheren Energieverbrauch, da die kalte Luft entweichen und warme Luft einströmen kann.
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Blockierte Abläufe
An der Rückwand des Kühlschranks findet sich ein Ablauf für Kondenswasser. Über diesen läuft Kondenswasser ab, dass sich an der Rückwand sammelt. Auch das Eis, dass hier entsteht wird regelmäßig abgetaut und über die Ablaufrinne abgeführt. Wenn dieser Ablauf verstopft ist, kann das Wasser nicht abfließen und sammelt sich stattdessen im Inneren des Kühlschranks. Es ist daher wichtig den Ablauf regelmäßig zu reinigen. Auch den Verdampfer auf der Rückseite des Kühlschranks (meist über dem Kompressor) sollte man regelmäßig reinigen.
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Zu hohe Innentemperatur
Eine zu hohe Innenraumtemperatur im Kühlschrank kann dazu führen, dass die Feuchtigkeit nicht effektiv abgeführt wird. Gründe hierfür können eine zu hoch eingestellte Temperatur sein, ein falscher Aufstellort nahe an einer Wärmequelle (Heizung) oder einem defekten Thermostat.
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Warme Speisen im Kühlschrank
Jeder kennt das – man hat gekocht und es bleibt etwas übrig. Die Reste möchte man am nächsten Tag noch einmal aufwärmen und diese im Kühlschrank aufbewahren. Viele machen hier aber einen entscheidenden Fehler. Das Essen wird direkt nach dem Kochen abgepackt und noch warm in den Kühlschrank gestellt. Das hat jedoch zur Folge, dass sich an dem warmen Essen Kondenswasser bildet und der Kühlschrankinnenraum stark erhitzt wird.
Beim Aufbewahren von Speisen im Kühlschrank sollten diese daher immer zuerst vollständig außerhalb des Kühlschranks abkühlen. Erst wenn diese kalt sind, sollte man sie in den Kühlschrank stellen. Das gleiche gilt für Gefrierfächer.
Folgen von Kondenswasser
Kondenswasser im Kühlschrank ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch ernsthafte Probleme verursachen:
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Schimmelbildung
Eine feucht-kühle Umgebung bietet ideale Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze und Bakterien. Diese Mikroorganismen können sich an offenen Lebensmitteln, Lebensmittelverpackungen, den Innenwänden und sogar in den Dichtungen des Kühlschranks ansiedeln und stellen ein großes Hygieneproblem dar. Sollten Sie Schimmel oder große Mengen Kondenswasser im Kühlschrank entdecken sollten sie ihn unbedingt gründlich reinigen.
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Beeinträchtigung der Lebensmittelqualität
Die hohe Luftfeuchtigkeit und damit häufige Wasseransammlungen können die Haltbarkeit von Lebensmitteln negativ beeinflussen. Insbesondere bei Obst und Gemüse führt die hohe Luftfeuchtigkeit zu Schimmel und schnellerem Verderben.
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Höherer Energieverbrauch
Wenn sich Kondenswasser bildet, arbeitet der Kühlschrank häufig intensiver, um die gewünschte Temperatur aufrechtzuerhalten. Auch schlägt sich das Kondenswasser an der Kühlschrankrückwand oft als Eis nieder. Um dieses wieder loszuwerden muss der Kühlschrank deutlich mehr Leistung aufbringen. Dies erhöht den Stromverbrauch und damit die Energiekosten. Kondenswasser und Eis vermeiden hilft also auch Energiekosten zu sparen.
Lösungen: Wie beseitigt man Kondenswasser?
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Regelmäßige Reinigung
Der Wasserablauf an der Rückwand des Kühlschranks sollte regelmäßig gereinigt werden. Um Verstopfungen zu vermeiden gibt es spezielle Kühlschrankbürsten. Damit lässt sich der gesamte Ablauf bis an den Kompressor reinigen. Ansonsten bietet sich auch ein Wattestäbchen dafür an.
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Dichtungen regelmäßig im Auge behalten
Haben Sie regelmäßig ein Auge auf die Dichtung an ihren Kühlschranktüren und prüfen Sie diese Regelmäßig auf Beschädigungen. Wenn sie rissig oder porös sind oder Beschädigungen aufweisen sollten diese ausgetauscht werden. Dies stellt sicher, dass keine warme Luft in den Kühlschrank eindringt. Auch eine regelmäßige Reinigung der Dichtungen mit einem feuchten Tuch verlängert die Haltbarkeit.
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Temperatur richtig einstellen
Wichtig ist auch, dass die Temperatur richtig eingestellt ist. Stellen Sie sicher, dass die Innentemperatur zwischen 2 und 8 Grad Celsius liegt. Eine zu hohe Temperatur begünstigt die Bildung von Kondenswasser, während eine zu niedrige Temperatur unnötigen Energieverbrauch zur Folge hat.
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Lebensmittel richtig verpacken
Verwenden Sie Behälter mit Deckel oder spezielle Aufbewahrungsboxen und decken Sie offene Lebensmittel mit Frischhaltefolie ab, um unnötige Feuchtigkeitsabgabe von Lebensmitteln zu minimieren.
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Richtige Luftzirkulation gewährleisten
Vermeiden Sie es, den Kühlschrank zu überladen. Es sollte genug leerer Raum bleiben um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. So kann Feuchtigkeit effektiv abgeführt werden.
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Im Notfall: Spezielle Trocknungsmittel verwenden
Sollte sich die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Kühlschrank nicht in den Griff bekommen lassen, kann man auch mit speziellen Trocknungsmitteln und Luftentfeuchtern arbeiten. Dabei handelt es sich meist um spezielle Salze oder andere Stoffe, die in den Kühlschrank gelegt werden. Diese nehmen die überschüssige Luftfeuchtigkeit auf und sorgen so für eine niedrigere Feuchtigkeit im Kühlschrankinnenraum. Nachteil dieser Methode ist, dass sie nicht sehr nachhaltig ist. Die entsprechenden Granulate müssen regelmäßig ausgetauscht werden und kosten auf Dauer viel Geld.
Vorbeugung: Wie kann man Kondenswasser vorbeugen?
Die beste Möglichkeit, um die Folgen von Kondenswasser zu verhindern ist es, die Luftfeuchtigkeit im Kühlschrank dauerhaft niedrig zu halten. Hier sind einige Tipps mit denen sich das Problem langfristig positiv beeinflussen lässt:
- Auf die korrekte Beladung des Kühlschranks achten
Achten Sie beim Einräumen des Kühlschranks auf eine richtige Anordnung der Lebensmittel und genug Platz zur Luftzirkulation. Hinweise dazu finden sich auch in den Gebrauchsanweisungen der Geräte. Je nach Lebensmittel gibt es verschiedene Temperaturzonen. So ist der Kühlschrank ganz unten im Gemüsefach am kältesten, nach oben hin wird er dabei immer wärmer.
- Heiße Speisen abkühlen lassen
Lassen Sie gekochte Speisen vor dem Einräumen in den Kühlschrank auf Raumtemperatur abkühlen. Heiße Speisen im Kühlschrank erhöhen die Luftfeuchtigkeit und damit auch die Kondensation.
- Kühlschranktür nicht zu lange offen stehen lassen
Versuchen Sie, die Kühlschranktür so selten und so kurz wie möglich zu öffnen, um das Eindringen warmer Luft zu minimieren. Je häufiger und länger die Tür geöffnet wird, desto mehr Kondenswasser entsteht und desto höher der Energieverbrauch.
- Regelmäßige Wartung
Lassen Sie bei Bedarf den Kühlschrank regelmäßig warten, insbesondere wenn Probleme wie Kondenswasser oder ungleichmäßige Kühlung auftreten. Auch eine regelmäßige Pflege und Reinigung ist sehr wichtig. Insbesondere das Reinigen der Türdichtungen und Abläufe an der Rückseite sind dabei sehr wichtig. Achten Sie auch auf die richtige Aufstellung und den Abstand zur Wand hinter dem Kühlschrank.
Fazit
Kondenswasser im Kühlschrank ist ein lästiges und weit verbreitetes Problem, das jedoch mit einfachen Maßnahmen behoben und verhindert werden kann. Regelmäßige Reinigung, eine korrekte Lagerung von Lebensmitteln und die Überprüfung der Kühlschranktürdichtungen sind einfache Maßnahmen, um das Problem von Feuchtigkeit im Kühlschrank nachhaltig in den Griff zu bekommen. Mit den richtigen Maßnahmen bleibt der Kühlschrank trocken, hygienisch und energieeffizient.
Wenn all diese Maßnahmen getroffen wurden, dann sollte sich schon bald kein übermäßiges Kondenswasser mehr im Kühlschrank befinden. Das ist hygienischer, besser für die Lebensmittel und spart zudem Energie.
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