IP-Schutzart und Schutzklassen einfach erklärt

Die Begriffe Schutzart und Schutzklasse werden sehr häufig durcheinandergebracht. Die IP-Schutzart (International Protection Class) gibt an, wie gut ein Betriebsmittel gegen Feuchtigkeit und das Eindringen von Fremdkörpern geschützt ist. Die wohl bekannteste IP-Schutzart IP44 bietet einen Schutz vor Fremdkörpern >1mm und Spritzwasserschutz. Daneben gibt es die Schutzklasse. Diese defeinieren Maßnahmen zum Schutz vor gefährlichen Berührungsspannungen wie z.b. en Schutzleiter.

Was ist die IP-Schutzart?

Die IP-Schutzart (International Protection Class) gibt an, wie gut ein Betriebsmittel gegen Einflüsse von außen geschützt ist. Dabei wird sowohl der Schutz vor dem Eindringen von Fremdkörpern als auch der Schutz vor Feuchtigkeit angegeben. Die Angabe erfolgt durch die Bezeichnung „IP“ gefolgt von zwei Ziffern (z.b. IP44).

So wird die IP-Schutzart angegeben

Die IP-Schutzart wird wie bereits erwähnt durch IP gefolgt von zwei Ziffern angegeben.

1. Ziffer: Schutzgrad gegen den Schutz vor Fremdkörpern

2. Ziffer: Schutzgrad vor Eindringen von Feuchtigkeit

Die Bedeutung der einzelnen Ziffern wird in der folgenden Tabelle nach DIN EN 60529 angegeben.

IP-Schutzarten Tabelle

1. Ziffer Schutz gegen Fremdkörper und Berührung 2. Ziffer Schutz gegen das Eindringen von Wasser
0 Kein Schutz 0 Kein Schutz
1 Schutz gegen Fremdkörper >50mm 1 Geschützt gegen Tropfwasser
2 Schutz gegen Fremdkörper >12mm 2 Geschützt gegen Tropfwasser bei Schrägstellung von 15°
3 Schutz gegen Fremdkörper >2,5mm 3 Geschützt gegen Sprühwasser
4 Schutz gegen Fremdkörper >1mm 4 Geschützt gegen Spritzwasser
5 Staubgeschützt 5 Geschützt gegen  Strahlwasser
6 Staubdicht 6 Geschützt gegen starkes Strahlwasser
7 Geschützt bei Eintauchen
8 Geschützt beim dauernden Untertauchen
9 Schutz gegen Hochdruck und Strahlwassertemperaturen
IP-Schutzarten Tabelle als Grafik anzeigen

Beispiele für gängige IP-Schutzarten

  • IP20 – abgedeckt
  • IP23 – Sprühwassergeschützt
  • IP44 – Spritzwassergeschützt
  • IP54 – Staub- und Spritzwassergeschützt
  • IP65 – Staubdicht und Strahlwassergeschützt
  • IP67 – Staub- und wasserdicht
  • IP68 – Staub- und druckwasserdicht

Welche IP-Schutzart ist wann erforderlich?

Die richtige Schutzart im Innenbereich

Im Innenbereich reicht in der Regel die Schutzart IP20 (abgedeckt). Typische Betriebsmittel mit IP20 sind zum Beispiel herkömliche Schuko-Steckdosen oder Innenraumleuchten.

IP-Schutzart im Badezimmer

  • Im Bereich von Badewannen oder Duschen müssen Leuchten mindestens die Schutzart IP67 aufweisen (Schutz vor zeitweiligem Untertauchen)
  • Bis auf eine Höhe von 2,25m um die Duschbrause oder Badewanne herum müssen Leuchten die Schutzart IP65 aufweisen.
  • Im Bereich 60cm um Badewannen oder Duschen herum bis auf eine Höhe von 2,25m sollte mindestens die Schutzart IP44 verwendet werden (spritzwassergeschützt)
  • In den anderen Bereichen des Badezimmers ist eine niedrigere Schutzart wie z.b. IP20 ausreichend.

IP-Schutzart im Außenbereich

  • Im Eingangsbereich unter einem Vordach kann IP23 verwendet werden, z.b. für Einbauspots oder ähnliches
  • Am Haus oder unter einem Dach, zum Beispiel unter dem Dachvorsprung oder unter einem Carport sollte IP44 oder IP65 eingesetzt werden (Spritzwasserschutz)
  • Leuchten im Außenbereich – zum Beispiel Poller – sollten mindestens IP44, besser IP65 aufweisen
  • Bodeneinbauleuchten, die z.b. im Garten oder Einfahrten direkt in den Boden eingelassen werden müssen mindestens die Schutzart IP67 haben und damit wasserdicht bei zeitweiligem Untertauchen sein.
  • Für Anwendungen, bei denen ein dauerhaftes Eintauchen erwartet wird ist die Schutzart IP68 anzuwenden (z.b. Leuchten im Teich oder Pool).

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