Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Elektriker gehören zu den Berufsgruppen mit erhöhtem Unfallrisiko. Wie überall im Handwerk gehören das Arbeiten auf Leitern und Gerüsten sowie Werkzeuge und Maschinen zu unserem Arbeitsalltag. Zusätzlich sind Elektrofachkräfte regelmäßig den Gefahren elektrischen Stroms ausgesetzt – neben Stromschlägen sind hier vorallem Lichtbögen eine oft unterschätzte Gefahr. Daher ist es notwendig, je nach Art der Tätigkeit die passende Persönliche Schutzausrüstung (PSA) auszuwählen.
1. Was ist Persönliche Schutzausrüstung (PSA)?
Persönliche Schutzausrüstung umfasst alle Ausrüstungsgegenstände, die dich bei der Arbeit vor Gesundheitsgefahren schützen. Dazu zählen insbesondere
- Schutzkleidung (z.b. flammhemmend)
- Schutzhelm
- Schutzbrille oder Visier
- Sicherheitsschuhe
- Absturzsicherung
- Gehörschutz
- Isolierende Handschuhe, Gummimatten und ähnliches
Dazu ist zu beachten, dass die normale Arbeitskleidung normalerweise nicht als persönliche Schutzausrüstung (PSA) zählt. Diese dient vorwiegend dem Schutz vor Verschmutzung und der Privatkleidung. Diese zählt jedoch meist nicht als Schutzkleidung. Anders sieht es bei Arbeiten in speziellen Bereichen aus. Ist zum Beispiel flammhemmende Kleidung, eine spezielle ölbeständigkeit oder Hitzeschutz nötig, kann Arbeitskleidung auch gleichzeitig Schutzkleidung sein.
2. Darum ist Persönliche Schutzausrüstung (PSA) so wichtig
In meinen Augen kann man gar nicht oft genug betonen, wie wichtig es ist das Thema persönliche Schutzausrüstung ernst zu nehmen. Hierbei geht es nicht um lästige Vorschriften, Bürokratie oder darum Mitarbeiter zu ärgern. Wir sollten dankbar sein, dass es in Deutschland hohe Standards beim Arbeitsschutz gibt, die UNS als Arbeitnehmer vor den Gefahren unserer Tätigkeiten schützen sollen.
Es sollte in unserem persönlichen Interesse sein, uns und unsere körperliche Unversehrtheit bestmöglich zu schützen. Jeder von uns hat nur eine Gesundheit und nur einen funktionsfähigen Körper. Niemand hat etwas davon, wenn wir diese Gesundheit leichtfertig aufs Spiel setzen. Und niemand wird es euch danken, wenn ihr Mitten in eurem Berufsleben aufgrund einer kleinen Unachtsamkeit Erwerbsunfähig werdet.
Also bitte – Nehmt das Thema Arbeitsschutz und eure eigene Gesundheit am Arbeitsplatz immer ernst. Auch wenn Helm, Schutzbrille und Gehörschutz lästig sein können. Ein lebenslanger körperlicher Folgeschaden ist es noch viel mehr.
3. Bestandteile der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) für Elektriker
Genauso vielseitig wie die jeweiligen Tätigkeiten sind, fällt auch die Auswahl der nötigen PSA sehr unterschiedlich aus. Deshalb kann diese Seite nur einen Überblick über die möglichen Bestandteile der PSA für Elektriker bieten. Die für den Einzelfall notwendige PSA ist im jeweilligen Einzelfall auf Basis der jeweiligen Gesetze, Verordnungen und Normen auszuwählen. Grundlage hierfür ist im Regelfall die jeweilige Gefährdungsbeurteilung.
3.1 Schutzhandschuhe
Alleine das Thema Handschuhe ist bereits sehr komplex. So gibt es Handschuhe je nach Anwendungsfall. Auch hier gilt wieder, dass die Auswahl je nach Gefährdungsbeurteilung zu erfolgen hat.
- chemische Gefährdungen
- Wasser und geringe chemische Gefährdungen
- biologische Gefährdungen
- mechanische Gefährdungen
- elektrische Gefährdungen
- Gefährdungen durch Hitze oder Flammen.
Für die meisten relevant dürften hier die Handschuhe gegen mechanische Gefährdungen z.b. auf der Baustelle sein. Ich nutze sehr gerne Handschuhe von UVEX nach EN 388 / 3131X. Für mich ein guter Allrounder für den Arbeitsalltag. Hier ansehen und kaufen*.
Nähere Informationen: BG ETEM: Schutzhandschuhe
3.2 Schutzkleidung
Schutzkleidung ist im Gegensatz zur Arbeitskleidung zum Schutz vor bestimmten Gefährdungen. Dazu können thermische Einwirkungen, aber auch chemische Gefahren, Lichtbögen oder starke Verschmutzungen zählen. Da das Thema sehr komplex ist verweise ich hier für weitere Informationen auf die Seite der BG ETEM.
3.3 Sicherheitsschuhe
Sicherheitsschuhe dienen wie der Name schon sagt dem Schutz der Füße. Dabei gibt es verschiedene Risiken, vor denen Sicherheitsschuhe schützen können. Dazu zählen
- Schutz der Zehen und Füße bei drauffallenden Gegenständen
- Durchtrittssicher zum Schutz vor Nägeln und ähnlichem
- Antistatisch
- Rutschhemmend
- Ölbeständigkeit
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Danke für den Hinweis! Das ist korrekt, je nach Arbeitsbereich sind sogar zwingend Schuhe der Klasse S3 nötig, allerdings für ELektrikr ohne Stahleinlagen. Allerdings haben viele Schuhe mittlerweile Einlagen aus anderen Materialien. Dieses Thema werde ich nochmal genauer aufgreifen ggf. in einem seperaten Artikel.
Es stimmT: Sicherheitsschuhe, jedoch kein S3*, mit Stahleinlage in der Sohle ist nicht zulässig!
*) Es gibt jetzt auch S3 Schuhe mit metallfreie Durchtritthemmung.
Nach Rücksprache mit BG ETEM sind diese zulässig